Der Abschiedsblog
Vor knapp einem Jahr habe ich mit CrossFit und diesem Blog hier angefangen. Das bedeutet, dass ich mittlerweile schon ein ganzes Jahr lang diesen Sport betreibe, der mir immer noch so viel Spaß macht wie am ersten Tag. Ich habe gelernt zu snatchen und zu cleanen, mir wurde gezeigt, dass es manchmal doch ganz sinnvoll ist, echte Trainer über seine Technik schauen zu lassen, aber vor allem habe ich gelernt, dass es Situationen gibt, in denen man einfach mal dranbleiben muss. Ob in einem 40-Minuten-WOD oder beim Üben dieser vermaledeiten Double-Unders, die ich immer noch nicht richtig beherrsche. „Schwere Gewichte kriegt er hoch, aber wenn es an technische Sachen geht, wird es eng!“ sagen die Coaches gerne. Und damit haben sie leider Gottes nicht ganz Unrecht. Denn so sehr sich meine übergreifenden Kraftwerte deutlich verbessert haben (das haben sie wirklich, liebe CrossFit-Hater!), umso weniger gut habe ich technische Übungen wie Pistol Squats, Double Unders oder Muscle-Ups gelernt. Während Pistol Squats zumindest in der ersten Phase ganz gut klappen (der Weg nach unten) und ich an guten Tagen auch mal zehn Double Unders am Stück schaffe, warte ich weiterhin auf meinen ersten Muscle-Up. Aber wie heißt es so schön: Gut Ding braucht Weile.
Doch, wenn ich auf das knappe Jahr zurückschaue, was sind meine Highlights? Davon gab es nämlich einige! Zuerst waren da die Basics-Tage, in denen ich das erste Mal in die CrossFit-Welt reinschnuppern konnte und gemerkt habe, dass auch ein 5-Minuten-Workout abartig anstrengend sein kann. Dann kam der Movember, in dem sich viele Männer in unserer Box Schnauzbärte für den guten Zweck haben stehen lassen und ein beachtlicher Spendenbetrag zusammengekommen ist. Im Februar und März folgten dann meine ersten CrossFit Open und mit ihm meine härtesten Workouts, die ich bis dahin absolviert habe. Und mein Abschneiden kann sich sehen lassen und wird sicherlich in die Top 10 der steilsten CrossFit-Rookie-Aufstiege eingehen: Ich habe den 646.298. Platz geholt und die Qualifikation für die Regionals damit nur ganz knapp um etwa 646.297 Plätze verpasst. Unglaublich, ich weiß! Dann, im April und Mai, war die Phase, in der ich meine Masterarbeit abgegeben habe und einen Monat frei hatte, bevor ich vollständig ins Berufsleben gestartet bin. In dieser Zeit hatte ich, meiner Meinung nach, auch meine bisher beste Form, sowohl optisch als auch leistungsfähig. Pünktlich zu dieser Zeit wartete am Memorial Day das Workout „Murph“ auf mich, das mir noch mehr abverlangte als alles jemals zuvor. Dieses für mich knapp einstündige Workout hat mich danach für Tage außer Gefecht gesetzt, da ich nicht nur am ganzen Körper Muskelkater hatte, sondern auch komplett aufgerissene Hände, was ich den 100 Pull-Ups zu verdanken habe, die ich absolvieren musste.
Seit diesem Zeitpunkt merke ich aber, dass ein anständig geschriebener Blog aktuell mehr Zeit kostet als ich habe. Das Berufsleben macht es im Allgemeinen deutlich schwieriger, alles unter einen Hut zu bekommen, weswegen ich es zur Zeit maximal drei Mal pro Woche ins CrossFit schaffe. Die Pendelei zwischen Mainz, Frankfurt, Wiesbaden und wieder Mainz kostet nicht gerade wenig Zeit, was sich besonders bemerkbar macht, wenn man dazu kein Auto hat und sich nur mit dem ÖPNV bewegt. Deshalb und aus Gründen einer kreativen Pause muss ich diesen Blog auf unbestimmte Zeit pausieren lassen.
Ich möchte mich daher bei all jenen bedanken, die den Blog regelmäßig verfolgt, gelesen und dadurch meine anfängliche Reise begleitet haben. Mich hat es immer wieder gefreut, wenn Leute auf mich zukamen und mir gesagt haben, dass sie meinen Blog lesen und mögen. Das war der Hauptgrund wieso ich alles dafür getan habe, keinen Mist abzuliefern, nur um den Blog für aktuelle Woche „weg zu haben“. Es hat mir immer großen Spaß gemacht, meine Gedanken zu „Papier“ zu bringen und somit Euch, aber auch mir eine Art Reflexion des Erlebten bieten zu können.
In diesem Sinne: See you at the box!
Danke!
Max
PS: Hier seht ihr noch ein paar Bilder, entstanden im letzten Jahr.