The Beginning of the Journey - The First WOD
Ich kann nicht mehr. Die Muskeln schmerzen und mein Atem fängt an nach Blut zu schmecken. Schweiß liegt in der Luft. Um mich herum, sehe ich überall verzweifelt kämpfende Menschen. Von Fern her höre ich Stimmen. Klatschen. Anfeuerung. „Auf geht’s!“. „Komm, noch zwei Minuten!“. „Push dich!“. Die Musik wummert leise, irgendwo außerhalb des Tunnels. Mein Körper erschlafft.
Cut. Rückblende.
SMS von Emu: „Komm’ doch eine Stunde früher vorbei, dann quatschen wir noch eine Runde und du lernst alles kennen.“ Ich packe meine Sachen, gespannt und vorfreudig auf das, was mich erwartet. Musik auf die Ohren, ab geht’s nach Wiesbaden. Natürlich habe ich vorher mal Google bemüht und YouTube durchforstet. Aber was ist das schon im Vergleich zum hautnahen Erlebnis?
Ich komme an und lerne alle kennen. Alex, der Head Coach führt mich rum und nimmt sich geduldig Zeit für meine Bedenken. Ich will wissen, welchen Stellenwert die Technik hat und hake nach, wenn mir die Antworten nicht ausreichen. Er schafft es, mir die Bedenken zu nehmen und die Vorfreude wieder herauszukitzeln.
Es geht los. Vorstellungsrunde. Jeder nennt seinen Namen und seine Verletzungen. Wenn diese Einfluss auf das heutige Training haben, wird die Belastung individuell angepasst. Finde ich gut. Aber selbst wenn ich eine Verletzung hätte, würde ich es wohl nicht zugeben. Ich will wissen, wie hart es werden kann, da muss ich kein Schonprogramm fahren.
Nach dem Warm Up, bei dem sämtliche Muskeln und Sehnen im Körper gedehnt wurden (in einigen davon hatte ich am Tag darauf das erste Mal in meinem Leben Muskelkater), geht es an die ersten Techniken. Wir lernen, wie Squats richtig ausgeführt werden und wie man daraus Frontsquats (Langhantel liegt im Brust/Schulterbereich ab) und Overhead Squats (Langhante über dem Kopf) macht.
Nach weiteren Basic Skills wie Liegestütze und Burpees (die muss Satan höchstpersönlich erfunden haben) geht es ans Eingemachte. WOD: „Workout of the Day“. 7 Minuten, 5 Liegestütze, 10 Burpees, 15 Squats so schnell wie möglich sauber absolvieren. Wenn der Durchgang geschafft ist, das Ganze wieder von vorne und zwar so lange, bis die 7 Minuten voll sind.
Zurück im Jetzt.
Die Uhr klingelt, geschafft! Ich sinke erschöpft zu Boden und fange unwillkürlich an zu lachen. Glückshormone durchströmen meinen ganzen Körper und bilden einen Cocktail, der mich die längsten 7 Minuten meines Lebens vergessen lässt.
Als ich nach Hause komme, falle ich ins Bett und schlafe.