6 Monate CrossFit - Teil 2.

Nachdem ich im letzten Beitrag auf die 6 Monate CrossFit Wiesbaden zurückgeblickt habe, beschäftige ich mich heute mit einem eher persönlichen Rückblick. Dafür unterteile ich den Beitrag in zwei Teile: 1. Was hat sich nicht geändert? 2. Was hat sich geändert?

1. Was hat sich nicht geändert:

Die WODs. Ganz ehrlich, als ich vor einem halben Jahr angefangen habe dachte ich, dass man sich mit der Zeit an die harten Workouts gewöhnt, weil man ja irgendwann mal alles soweit gemacht hat und dementsprechend weiß, was auf einen zukommt. Leider musste ich feststellen, dass dem nicht so ist. Dadurch, dass es gefühlt eine Million verschiedene Übungen gibt, die miteinander kombiniert werden können, ergeben sich daraus leider auch noch viel mehr Kombinationen, die einen an die Grenze treiben können. Genau genommen bin ich mir gar nicht sicher, ob ich irgendein WOD in diesen sechs Monaten tatsächlich zwei mal gemacht habe, was mich einerseits erstaunen lässt, mich andererseits aber auch an meiner Gedächtnisleistung zweifeln lässt. Im Endeffekt ist das aber auch egal, weil keine Erinnerung daran = nie gemacht.

Meine Motivation. Wenn ich daran zurückdenke, wie motiviert ich ins Abenteuer CrossFit gestartet bin, kann ich heute aufrichtig behaupten, dass von meiner Lust auf die tägliche Qual nicht viel auf der Strecke geblieben ist. Jedes Mal, wenn ich es nicht zum WOD geschafft habe, lag das entweder an meiner Masterarbeit, der Arbeit oder daran, dass ich krank war. Bisher kannte ich das eher so, dass ich vor dem Gang ins Gym eher spontan Bock auf entspannen, Film gucken, McDonald’s oder ähnliches hatte.

2. Was hat sich geändert:

Meine Kraft. Wo ich anfangs noch dachte, dass ich krafttechnisch gut dabei bin, wurde ich schnell eines Besseren belehrt, als es an die Overhead Squats, die Snatches und die Clean and Jerks ging. Solche Übungen sind verdammt komplex, weshalb sie im regulären Fitnessstudio so gut wie nie zu sehen sind. Der Vorteil an diesen Übungen ist, dass sie den ganzen Körper beanspruchen. Der Nachteil ist, dass sie den ganzen Körper beanspruchen. Und man sich anfangs vorkommt wie der größte Körperklaus. Über die Zeit hinweg merkt man aber, dass hinter dem ganzen Konzept von CrossFit ein Plan steckt. Mit jeder Übung die gemacht wird, stärkt man langfristig den ganzen Körper. Das heißt, dass man selbst dann besser wird bei den Overhead Squats, wenn man sie gar nicht direkt trainiert.

Meine Ausdauer. Während ich zu Beginn meines Abenteuers unter einer gängigen Pumper-„Krankheit“ gelitten habe, hat sich das mittlerweile stark verbessert: schwere Dinge in ein mehrstöckiges Haus schleppen. Früher, als Masse noch Klasse war, hat mein Körper schon ab dem zweiten Stock stark angefangen auszulaufen wie ein nasser Schwamm, den man ausdrückt. Das hat sich durch alle Lebensbereiche gezogen, sei es beim Schleppen der Einkäufe, als Umzugshelfer, oder beim Sprint zur Bahn. Mit steigender metabolischer Konditionierung (Metcon) merke ich, dass ich langsam auch endlich mal wieder graue und hellblaue Oberteile anziehen kann, ohne Gefahr zu laufen, dass meine Mitmenschen anfangen, irgendwelche Schweißmuster zu deuten.

Mein Wohlbefinden. Jeder kennt sie, diese richtigen Scheißtage. Am liebsten würde man seine Sachen in die Ecke feuern, sich betrinken oder mit Essen vollstopfen und sich seinem Schicksal ergeben. Ich habe für mich (Ess-Typ) herausgefunden, dass ein harter Weightlifting-Part mit anschließendem Metcon Balsam für meine Seele ist. Während des Trainings ist man so sehr damit beschäftigt durchzuhalten, dass man keinerlei Gedanken an seine Probleme verschwendet. Und nach dem Training ist man so platt, dass man den kürzesten Weg über die Dusche ins Bett wählt. Tiefer und fester Schlaf ist bereits inklusive.

Insgesamt kann ich euch nur an Herz legen, CrossFit eine Chance zu geben. Wenn auch nur einer der genannten Punkte auf euch zutrifft, seid ihr genau richtig dafür. Dafür gibt es unsere Bring-a-friend-Tage und die Basic-Kurse. Der nächste Basic-Kurs startet beispielsweise schon am 1. Mai.

Euer Max