5 Fehler, die ich begangen habe, seit ich CrossFit mache

•       Zu schnell zu viel wollen

In einem der letzten Blogs habe ich geschrieben, dass meine Motivation für CrossFit immer noch ungebrochen hoch ist. Das entspricht der Wahrheit, kann aber manchmal auch hinderlich sein. Emu weist mich immer mal gerne darauf hin, dass man mich „manchmal noch bremsen muss“. Was im ersten Moment nicht nach einem Problem klingt, wird mit dem zweiten Blick offenkundiger. Durch eine zu hohe Motivation neige ich dazu, Dinge zu verkrampft anzugehen, weil ich unbedingt schnell und viele Erfolge möchte. Das ist aber nicht immer machbar und vor allem nicht immer gesund, da der eigene Körper an genetische Grenzen gebunden ist. Wenn man in jedem Workout über seine Grenzen hinaus geht und dem Körper zu wenig Zeit zur Regeneration gibt, kann sich dieser nicht optimal an die neue Belastung gewöhnen und anpassen.

•       Gewicht über Technik

Da ich aus dem „Dicso-Pumper“-Milieu komme, war die oberste Maxime, die das Denken leitete, dass Masse gleich Klasse ist. Natürlich wird der Bewegungsablauf mit steigendem Gewicht anspruchsvoller, was bedeutet, dass es ungleich schwerer wird, eine saubere Technik beizubehalten. Dass diese aber notwendig ist, um dem Körper keine langfristigen Schäden zuzufügen, muss man erst begreifen und dann akzeptieren. Das hat bei mit etwas gedauert. Ab dem Zeitpunkt, an dem ich nach kurzer Zeit im CrossFit einen Clean mit 70kg hinlegen wollte, zu dem ich weder technisch, noch kraftbezogen in der Lage war und mein Kreislauf für eine Millisekunde auf Reisen war, habe ich angefangen zu begreifen. Auch heute muss ich mich oft noch zusammenreißen, das Ego hintenan zu stellen, aber es wird besser. ;-)

•       Trainingstage vom WOD abhängig machen

Wer kennt es nicht. Minus 20 Grad Celsius draußen und das Programming sieht vor, mal wieder 15 Minuten AMRAP mit 400m-Sprints und 10 Deadlifts zu machen. Man schaut aus dem Fenster und während es sich die Rentiere in seiner Straße bequem machen und das Auto vor Kälte nicht mehr anspringt, beschließt man, das Training heute mal ausfallen zu lassen. Anderes, persönlicheres Beispiel: Auf dem Plan stehen mal wieder 200 Double Unders. Ich persönlich kann sie nicht und ärgere mich jedes Mal wenn sie anstehen, weil es mich daran erinnert, dass ich sie mehr üben müsste. An solchen Tagen ist die Verlockung groß, nicht ins Training zu gehen. Aber ich arbeite daran und versuche mich mehr zu zwingen.

•       Zu wenig Schlaf

Es heißt zwar immer, dass man noch schlafen kann, wenn man tot ist, aber dem Körper tut man damit eigentlich keinen Gefallen. Im Prinzip ist das aber ein Teufelskreis. Man bleibt lang auf, schläft deswegen nur sechs Stunden und fühlt sich am nächsten Morgen, als wäre man von einem LKW überfahren worden. Man quält sich durch den Tag, nachdem man morgens später aus dem Bett gekommen ist aber geht abends sogar wieder zum Sport. Vom Sport kommt man nach Hause und denkt sich. „Mensch, jetzt noch was vom Tag haben und einen Film schauen.“ Man geht wieder spät ins Bett und der Teufelskreis beginnt. Dass der Körper sich aber nur im Schlaf erholen kann und sich die eigene Leistung im CrossFit nur durch guten und reichlichen Schlaf verbessern kann, vergesse ich persönlich schon mal sehr schnell. Ich sollte hier vielleicht schauen, dass ich immer zur gleichen Zeit ins Bett gehe, damit der Körper sich daran gewöhnen kann und ich ausgeschlafen bin. Das ist aber leicht gesagt in Zeiten von WhatsApp, Netflix und Spotify.

•       Unausgewogene Ernährung

Ben & Jerry’s. Meine Leidenschaft und meine Nemesis. Wenn ich im Leben auf alles verzichten müsste und dafür eine Sache unendlich viel haben könnte…ich wüsste, wer jetzt auf einem lebenslangen Vorrat „Chocolate Fudge Brownie“ säße. Der Körper freut sich allerdings mehr über eine gesunde Portion Eiweiß, beispielsweise aus ein paar Rühreiern, einem saftig gegrillten Lachsfilet, oder einem leckeren Gute-Nacht-Quark mit Erdbeeren darin. Aus diesen Lebensmitteln kann er neben den Makronährstoffen auch jede Menge Mikronährstoffe ziehen, die ihm langfristig guttun. Blöd nur, dass Eis besser schmeckt und schneller und einfacher zubereitet ist. Auch wenn man mit einer ordentlichen Ladung Kohlenhydrate am Vortag eine starke Trainingsleistung erzielen kann, ist eine ausgewogene Ernährung für den Abbau von Körperfett und langfristigere Erfolge (leider) förderlicher. In diesem Rahmen möchte ich noch erwähnen, dass ich bereit wäre viel Geld für ein Eis zu zahlen, das einen hohen Proteingehalt hat und schmeckt wie Be & Jerry’s.

Wie man sehen kann, bin auch ich (oh Wunder!) nicht perfekt und habe meine Stellschrauben, an denen ich drehen sollte, um besser zu werden. Ich arbeite dran, der Ausgang bleibt spannend.

 

Euer Max