Mein persönliches Resümee/Fazit nach sechs Jahren CrossFit

Oder „Wie hat sich meine Vorstellung und meine Erwartung an diesen Sport über die letzten 6 Jahre verändert.“ – vom Hobbysportler zum Vollzeit Box-Owner

(english version below)

Vorneweg sei gesagt. Das hier ist kein wissenschaftlicher Artikel, daher werde ich nicht hinter jeder Aussage eine Quellenangabe posten. Diese Aussagen spiegeln meine Meinung wider und können gerne als Grundlage für eine Diskussion dienen.

Einleitung: Historie

2012 habe ich zum ersten Mal im Fitnessstudio von einem Freund von CrossFit gehört. Google hatte damals „CrossFit Mainz“ in Nieder-Olm angezeigt. Folgende Fragen haben sich mir gestellt: Erstens, wie komme ich nach Nieder-Olm? Zweitens, wie zur Hölle soll ich mir 50 Euro Mitgliedschaftsbeitrag leisten? Das ist doch viel zu viel für ein Gym (dummer Junge). Entscheidung vertagt. 

Im Mai 2014 habe ich erneut den Versuch gewagt und dieses Mal wurde mir neben CrossFit Mainz auch CrossFit Wiesbaden angezeigt. Die Strecke war nicht zu weit, der Nebenjob während des Studiums hat genug abgeworfen, warum also mal nicht ausprobieren? Am 7. Juni 2014 hatte ich also meine erste CrossFit Stunde. Es hat sich viel seither getan. Das Gym wurde im Mai 2015 komplett ausgeraubt (bis auf die Atlas Stones und alten Hantelstangen war alles weg). Im Juli erfolgte der Verkauf und dann standen wir ohne Gym da. Zum Glück hatte zu dem Zeitpunkt das “GenGym” aufgemacht, somit konnte ein Teil der Community wenigstens weiter trainieren. Von August bis Dezember ging es für mich allerdings erstmal ins Auslandssemester und ich konnte bei “CrossFit Invictus” trainieren. Eine der bekanntesten CrossFit Boxen, was zumindest Games Athleten angeht. Aber auch hier sind 99% der Mitglieder ganz normale Hobby-Sportler. 

Zurück aus den USA habe ich Alex beim Aufbau von CrossFit Wiesbaden unterstützt. Er, als US-Amerikaner, konnte unsere deutsche Bürokratie verständlicherweise noch weniger verstehen als ich. Nach vielen Rückschlägen konnte ich mich allerdings im August 2016 mit ein paar anderen Verrückten drei Monate einschließen und die Box aufzubauen.

Zeitsprung vorwärts, 4 Jahre später. Es gibt mittlerweile eine weitere Location, wir haben über 200 Mitglieder und ich bin der alleinige Inhaber von CrossFit Wiesbaden. Es hat sich also viel getan, allerdings würde die detaillierte Analyse der letzten vier Jahre den Rahmen für diesen Blog Beitrag sprengen. Ich widme mich im Hauptteil anderen Fragen. 

Hauptteil

Was ist meine Vorstellung von einer perfekten CrossFit Box?

Die Frage ist schwer in einem Satz zu beantworten. Eine perfekte CrossFit Box bietet einer Gruppe von Menschen mit einem sehr ähnlichen Mindset einen Platz zum Sport machen und einen Platz für die Gemeinschaft. (Doch ein Satz, yeah!) In drei Worten sind mir aber nur die folgenden Punkte wichtig: Spaß, Fitness, Gesundheit. Auf diesen Säulen sollte die Box aufgebaut werden.

Gruppe von Menschen: Unabhängig von der Herkunft, der Sprache, der Religion, der Hautfarbe, dem sportlichen Hintergrund oder dem persönlichen Fitnesslevel kann jeder in der Box trainieren. Die einzige Sprache die wir sprechen ist die des Sports und Sport kann jeder sprechen bzw. machen! 

Ähnliches Mindset: Ich sehe bei uns erfolgreiche Menschen. Menschen, die sich verbessern möchten, die gesünder und fitter durchs Leben gehen möchten, Menschen mit Durchhaltevermögen, die nicht aufgeben, wenn es mal etwas anstrengender wird, Menschen die Spaß haben wollen, die dem Coach zuhören (manchmal), Menschen die neue Dinge lernen möchten und sich an Regeln halten können. (#nochalkonthefloor)

Platz zum Sport: Natürlich gehört hierzu selbstverständlich ein sauberes, aufgeräumtes Gym mit allem nötigen Equipment. Allerdings gehört dazu auch noch ein Team von ausgebildeten Trainern, die sich Tag für Tag ins Zeug legen, damit jedes Mitglied sein Portion Training bekommt.

Platz für die Gemeinschaft: Neben dem Sport, welcher schon viel von Gemeinschaft und Zusammenhalt vermittelt, gibt es doch Events außerhalb des Sports, die das Gemeinschaftsgefühl noch besser vermitteln. Ein Grillfest, ein Spieleabend, ein gemeinsamer Ausflug oder eine Weintour (hehe) sind hierfür die weitaus besseren Anlässe, um sich besser kennenzulernen und Interessen außerhalb des Sports zu finden. 

Gibt es die perfekte CrossFit Box?

Auf dem Papier klingt das alles recht leicht umzusetzen, allerdings würden mir hier wohl einige Box-Owner und Coaches zustimmen, dass es gerade nicht einfach ist. Es gibt da noch viel zu viele „Killer“ in diesem noch jungen Sport, die man immer wieder ansprechen muss und immer wieder Aufklärungsarbeit leisten muss (Dieser Blog ist wohl auch nur weiterer Schritt dazu). Falsche Vorstellungen, falscher Ehrgeiz und vieles mehr sind nur einige dieser „Killer“, auf die ich im nächsten Abschnitt eingehe.

Was sind die Schwächen von CrossFit?

Insbesondere CrossFit als Wettkampfsport und die vielen Netflix Reportagen und YouTube Videos erzeugen bei einigen Einsteigern ein falsches Bild und eine falsche Vorstellung. Training mit der Holzstange und zuerst strikte Pull-ups klingt im Vergleich zu „Rich Froning ohne T-Shirt mit der Langhantel und einem Haufen Gewicht (*sabber*) ziemlich unsexy... Allerdings muss man gerade hier immer jedem vor Augen halten, dass man auch nicht direkt beim FC Bayern spielt, wenn man gerade mit Fußballspielen angefangen hat. Es ist jahrelanges Hochleistungstraining erforderlich, um erstens so auszusehen und zweitens so gut zu sein. Wer das nicht versteht, geht bitte zum Gym die Straße runter. Allerdings passiert aber auch genau das Gegenteil, es schreckt viele ab, da man direkt mit diesem Sport assoziiert, ich muss besonders fit sein, um ihn machen zu können. Das ist schlichtweg falsch. 

Als weiteren Punkt auf der Liste ist, dass sich sich viele Leute selbst im Weg stehen mit ihrem falschen Ehrgeiz. Eventuell kommt man aus einem anderen Sport und war dort schon relativ gut, oder man ist erfolgreich in seinem Beruf und auf einmal ist gefühlt jeder besser als man selbst. Das muss dann erstmal verdaut werden. Der falsche Ehrgeiz führt zu Verletzungen (man will zu viel in zu kurzer Zeit erreichen). Er führt dazu, dass man mit seiner Leistung nicht zufrieden ist und rückt den Wettkampfgedanken zu sehr in den Vordergrund. 

Thema Verletzungen: Verletzungen passieren in jedem Sport, erfahrungsgemäß kommen Verletzungen wesentlich häufiger in Kontaktsportarten, wie Fußball oder Handball, vor. Zumindest erreichen uns meistens Nachrichten wie „Ich habe mich am Wochenende beim kicken verletzt, kann ich 4 Wochen pausieren“. Dennoch gibt es auch Verletzungen beim CrossFit. Hier muss man allerdings differenzieren, da unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen. Oftmals liegt bspw. eine Vorerkrankung/Verletzung vor, die bspw. durch Haltungsschwächen im Alltag/fehlende Mobilität verursacht werden und durch den Sport erst zum Vorschein kommen. Im anderen Fall wird die Form/Technik geopfert, um eine Wiederholung mit bspw. zu viel Gewicht erfolgreich zu beenden. Bei der Bewegungsausführung können wir als Coaches den meisten Einfluss nehmen. Oftmals gerät man dann aber mit dem falschen Ehrgeiz des Athleten auf Konfrontationskurs. Eine zu rasche Steigerung der Intensität, zu viel Training können auch zu Verletzungen führen. Am seltensten sind allerdings Verletzungen, die tatsächlich in einem Workout passieren, wie dass man bspw. umknickt. 

Ein weiterer Killer ist „Rx – as prescribed“, oder für manche auch so zu verstehen: „Wenn ich das nicht genau so mache wie es an der Tafel steht, bin ich absolut nichts wert und das Training bringt gar nichts!“ Setzen, 6! Da hat es wieder jemand nicht verstanden. Diese Einstellung sehe ich vor allem noch bei der „älteren Generation“. Mittlerweile prügle ich es jedem Einsteiger bei uns ein: Mechanics, Consistency, Intensity – scheiß auf Rx! (zum Thema MCI gehe ich später noch ein). Wir halten nur an diesem Rx fest, dass Athleten auf diesem Niveau sich untereinander vergleichen können und verbessern können. That’s it, end of the story. Alle anderen (90%) erreichen genau den gleichen Trainingsreiz, wenn weniger Gewicht genommen wird, wenn die Übung angepasst wird oder sogar die Wiederholungsanzahl reduziert wird. Nächster Punkt und Risiko ist bei vielen Hobbysportlern das unnötige Steigern des Volumens, sprich man denkt ganz einfach „Mehr ist mehr“. Zwei Workouts am Tag und noch eine Stunde Accessory und dann wundert man sich, warum es mit der Leistung doch nicht so bergauf geht.

Wenn man mit dem Sport anfängt hat man einen Haufen Erfolgserlebnisse und PRs im Wochentakt. Natürlich macht das Spaß und das Training zeichnet sich aus, allerdings ist es viel wichtiger, dass man Spaß an dem Sport und Fitness findet und sich nicht seine Motivation nur durch persönliche Bestleistungen generiert. Was ist dann erst, wenn es auf der Arbeit mal wieder stressig wird und man es nur noch zwei Mal pro Woche ins Gym schafft und die Leistung sich nicht mehr verbessert? Die Motive und der Anreiz sollten definitiv außerhalb des Erfolgs liegen. Mittlerweile gibt es gefühlt 10.000 verschiedene Trainingspläne und jeder CrossFit Games Athlet will sich damit seinen Lebensunterhalt verdienen, völlig legitim. Allerdings muss man nicht jedem Trainingsplan blind folgen. Das beste Programming ist natürlich ein individuelles, maßgeschneidertes Trainingskonzept, das auf einen Athleten persönlich abgestimmt wurde. Da wir in einer CrossFit Box allerdings ein Trainingskonzept für eine Gruppe entwerfen und uns an der großen Masse orientieren (ca. 3-4 x pro Woche Training) ist es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu 100% abgestimmt, aber dennoch Trainingserfolge für jeden einzelnen bringen. Und wenn man irgendwo Defizite hat, ist genau dafür das Open Gym da, um diese zu trainieren oder man bucht ein Personal Training. 

Es ist leider sehr schade, dass viele Menschen erstmal einen „Dämpfer“ durch bspw. eine Verletzung benötigen, um das Ganze zu verstehen. Wir, als Coaches, können nur weiterhin appellieren und aufklären, wie leicht diese Killer eigentlich zu umgehen sind, wenn man auf den Coach hört und das Training als seine eigene persönliche Fitness-Reise akzeptiert. Viele Fehler wurden ja auch bspw. von einem selbst gemacht, weil niemand vorne stand und etwas anderes gepredigt hat! Wiederholt nicht die Fehler von anderen. 

Wie versuchen wir die Schwächen von CrossFit zu umgehen? Auf welchen Säulen versuchen wir unsere Box aufzubauen?

Die Grundpfeiler in unserer Box sollen meiner Meinung immer zu gleichen Teilen „Spaß, Fitness und Gesundheit“ für jedes Mitglied bestehen. Man kann immer seine Fitness auf Kosten der Gesundheit für kurze Zeit verbessern, allerdings ist das nicht unsere Intention. Man kann auch sicherlich gesünder und fitter werden, aber wo bleibt da der Spaß 😉 richtig, alle drei Säulen gleichermaßen verteilt gibt einen guten Mix. Um den richtigen Start in unseren Sport zu gewährleisten, muss jedes Mitglied 6x90 Minuten in unseren Einsteigerkurs. Es gibt hier auch andere Modelle, allerdings fahren wir damit sehr gut, um erstens alle Übungen und zweitens unsere Philosophie zu vermitteln. Insbesondere vermittelt der Einsteigerkurs genau den Grundgedanken von „Mechanics first“, schaffen es die Mitglieder mit der Holzstange viele Wiederholungen sauber auszuführen, erst dann wird die Intensität gesteigert, ganz einfach.

Der Einfachheit halber haben wir für unsere Box, den Umgang mit unserem Kursbuchungsprogramm und für das Open Gym „Policies“ aufgestellt, um jegliche Fragen zu beantworten und für jeden den gleichen Rahmen vorzugeben. Viele Mitglieder finden den Weg zu CrossFit über die CrossFit Games Reportagen etc. Wichtig ist es allerdings die Mitglieder weg vom Wettkampfgedanken zu bekommen. Wettkämpfe sind etwas Tolles, versteht mich nicht falsch, allerdings bleibt CrossFit für 99% der Athleten ein Hobby-Sport. Schaut man sich Profisportler aus allen Sportarten an, so haben diese im jungen Alter gestartet. Wer also an die Weltspitze möchte, muss schon im Kindesalter starten. Wettkampf bedeutet für viele nämlich nur eins: Kopf aus und Gas geben. Man opfert seine Gesundheit um noch schneller, noch weiter, noch höher zu kommen und das führt zu Verletzungen. Nachhaltiges Training, ausgelegt auf die Fitness und die Gesundheit, kombiniert mit einer Portion Spaß sind hier der richtige Weg. Der Grundpfeiler Spaß besteht bei uns nicht nur aus Spaß im Training, sondern das sind die ganzen Community-Events, die das ganze Jahr über geplant werden.

Wie weit sind wir bisher gekommen?

Ich denke, es gibt kein ultimates Endziel. Es ist ein ständiger Prozess, den man immer wieder anstoßen muss. Es kommen immer wieder neue Mitglieder hinzu, es muss immer wieder das gleiche gepredigt werden. Von Ziel kann man hier nicht sprechen. Finanzielle Ziele auf der anderen Seite lassen sich in meinen Augen am leichtesten erreichen, wenn man sich gar nicht darauf konzentriert, sondern einfach einen guten Job macht. 

Wir haben eine zweite Location und hier ist unser Ziel natürlich auch eine kontinuierliche Auslastung zu erreichen.

Welche Meilensteine können wir als nächstes erreichen? 

Eine generelle Schwäche in Deutschland ist es, dass es wenige Vollzeit CrossFit Coaches gibt. Der Markt ist einfach noch zu jung und definitiv ausbaufähig. Wir sind generell auf der Suche nach Vollzeitangestellten.

Ein weiterer Meilenstein ist das Thema Ernährung, dass in der CrossFit Pyramide ganz unten steht. Bisher habe ich unsere CrossFit Box eher als reinen Platz des Sportes gesehen, allerdings wird sich das langfristig sicherlich auch noch ändern. Schließlich macht der Sport nur 20% davon aus, wenn man bspw. abnehmen möchte, den Rest regelt die Ernährung. Man darf sich deshalb aber auch nicht verbiegen.

Fazit:

CrossFit ist geil, auch noch nach sechs Jahren!! Es funktioniert und ist effektiv. Es kann so vieles sein, für jeden etwas anders, aber dennoch immer positiv. Es ist so schön zu sehen, wenn Menschen 2-3x pro Woche Sport machen, die davor 10 Jahre nur auf der Couch saßen, oder Menschen die nach Operationen mit diesem Sport anfangen und fitter sind als früher. Allerdings kann es nur funktionieren, wenn man als Coach die Mitglieder so aufklärt, damit diese „Killer“ überwunden werden und nur einen geringen Einfluss haben. 

Der Community Gedanke ist zwar schon etwas ausgelutscht, aber es funktioniert! Es funktioniert allerdings nur, wenn man es selbst lebt. Veranstalte Events und sei dabei und betrink dich mit den anderen! Trinken verbindet (Das soll kein Aufruf zum Alkoholgenuss sein!). 

Auch wenn Greg Glassmann immer mehr auf die Schiene „Gesundheit“ schwenkt und Videos mit Senioren postet, oftmals ist es dennoch schwer gewisse Personengruppen in eine Gruppe zu stecken. Da macht es weitaus mehr Sinn diese im Personal Training zu trainieren oder spezifische Klassen zu schaffen, wie bspw. für unsere Kids/Teens. 

Es wäre schön, wenn es mehr Qualitätssicherung durch CrossFit geben würde, als nur ein Wochenende „Ausbildung“ als Level 1 Trainer. Verwendet lieber die Lizenzgebühren und geht in die Boxen und verbessert vor Ort und wenn die Qualität nicht stimmt und die „Killer“ überwiegen, muss eben nachjustiert werden. Zudem muss mehr in die Richtung „Business Owner“ geschult werden. Die meisten Boxen scheitern nicht daran, dass der Besitzer kein guter Coach ist, es scheitert auf der Business-Seite.

Meine Vorstellung hat sich definitiv von diesem Sport über die Jahre geändert, allerdings wie ich es schon mehrmals erwähnt habe, die einzigen Dinge, die wirklich als Endverbraucher zählen sind: Spaß, Fitness und Gesundheit! Und daran wird man gemessen. Der Rest kommt von alleine.

Ausblick:

Ich möchte die Box als Unternehmen aufbauen, das nicht nur für mich, sondern langfristig für 2-3 weitere Menschen ihr monatliches Einkommen sichert. Der Beruf des CrossFit Coach sollte daher in der Zukunft mehr Anerkennung finden, damit sich junge sportbegeisterte Menschen auch in diese Richtung weiter ausbilden lassen, um anderen Menschen langfristig “The sport of fitness” näher bringen können. Zudem erhoffe ich mir, dass langfristig der Job als Box-Owner mehr respektiert wird und der Mensch dahinter gesehen wird. Viele Entscheidungen werden eben im Sinne der Firma getroffen und nicht als “Kumpel-Typ”-Coach aus dem Gym. Dieser Spagat ist nicht immer leicht, da in meinem Fall doch ein sehr lockerer und umgänglicher Mensch bin, der eben einen großen Wert auf Community und auf das freundschaftliche Verhalten legt. Die Box soll zudem weiterhin ein Platz bleiben an dem sich (fast) jeder wohlfühlt. Allen kann man es leider nie recht machen. Aber dafür gibt es ja dann auch andere Boxen, die ggf. einen anderen Schwerpunkt haben. CrossFit ist noch am Anfang, aber Fitness gibt es schon lange und wird es auch weiterhin geben. Der Mensch ist dazu gemacht, sich zu bewegen, wir bieten nur ein geeignetes Umfeld und irgendwann haben wir vielleicht nicht mehr nur eine 150qm CrossFit Box im entlegenen Industriegebiet sondern sind größer, zentraler und professioneller. 

Wir werden sehen, wo die Reise hingeht. Ich bin gespannt und blicke mit viel Zuversicht und frisch getankter Energie nach vorne.


Euer Emu


My personal summary/conclusion after six years of CrossFit

Or “How has my idea and my expectations of this sport changed over the past 6 years?” - from a hobby athlete to a full-time box owner

Let me say in advance. This is not a scientific article, so I will not post a source after every statement. These statements reflect my opinion and can be used as the basis for a discussion.

Introduction: History

I first heard of CrossFit from a friend in the gym in 2012. At that time, Google displayed "CrossFit Mainz" in Nieder-Olm. Then I asked myself the following questions: First, how do I get to Nieder-Olm? Second, how the hell am I supposed to pay a 50 euro membership fee? That's way too much for a gym (stupid boy). Decision postponed.

In May 2014 I searched again and this time CrossFit Mainz as well as CrossFit Wiesbaden showed up. The distance was not too long, the part-time job during my studies paid enough, so why not give it a try? So on June 7th, 2014 I had my first CrossFit lesson. A lot has happened since then. The gym was completely robbed in May 2015 (everything was gone except for the Atlas Stones and old barbell bars.) In July the sale happened and we did not have a gym to train at. Fortunately, the GenGym had opened at the time, so at least part of the community could continue training. From August to December, however, I went abroad for the first time and I was able to train at CrossFit Invictus. One of the best-known CrossFit boxes, at least for games athletes. But here, too, 99% of the members are normal hobby athletes.

Back in the USA, I supported Alex in setting up CrossFit Wiesbaden. He, as an American, understandably understood our German bureaucracy even less than I did. After many setbacks, I was able to lock myself up with a few other crazy people for three months in August 2016 and set up the box.

Time leap forward, 4 years later. There is now a second location, we have over 200 members and I am the sole owner of CrossFit Wiesbaden. So a lot has happened, but the detailed analysis of the past four years would go beyond the scope of this blog post.

Main Part:

What is my idea of ​​a perfect CrossFit box?

The question is difficult to answer in one sentence. A perfect CrossFit Box offers a group of people with a very similar mindset a place to do sports and a place for community. (But one sentence, yeah!) In three words, only the following points are important to me: fun, fitness, and health. The box should be built on these pillars.

Group of people: Regardless of their origin, language, religion, skin color, sports background or personal fitness level, everyone can train in the box. The only language we speak is that of sport and everyone can speak or do sport!

Similar mindset: I see successful people amongst us. People who want to improve, who want to go through life healthier and fitter, people with perseverance who don't give up when things get a bit tiring, people who want to have fun, who listen to the coach (sometimes), people who learn new things want and can abide by rules. (#nochalkonthefloor)

Space for sport: Of course this includes a clean, tidy gym with all the necessary equipment. However, this also includes a team of certified trainers who work every day so that every member gets his portion of training.

Space for the community: In addition to sport, which already conveys a lot of community and team spirit, there are events outside of sport that convey the feeling of community even better. A barbecue, a game night, a group excursion or a wine tour (hehe) are the far better occasions for getting to know each other better and finding interests outside of sport.

Is there a perfect CrossFit box?

It all sounds very easy to implement on paper, but some box owners and coaches would probably agree that it is not easy. There are still far too many "killers" in this, still young, sport that you have to address over and over and have to do educational work again and again (this blog is probably just another step towards this). Misconceptions, wrong ambitions and much more are just a few of these “killers”, which I will discuss in the following section.

What are the weaknesses of CrossFit?

CrossFit in particular as a competitive sport and the many Netflix reports and YouTube videos create a wrong picture and a wrong idea for some beginners. Training with the wooden pipe and strict pull-ups at first sounds rather unsexy in comparison to “Rich Froning without a t-shirt with a barbell and a lot of weight (*drool*) ... However, you always have to keep in mind that you also don’t play directly at Bayern Munich if you’ve just started playing soccer. It takes years of high-performance training to look like this in the first place and to be so good secondly. If you don't understand this, please go down the street to the globo gym. However, sometimes the opposite happens, it frightens many, because you directly associate with this sport, I have to be particularly fit to be able to do it. That is simply wrong.

Another item on the list is that many people stand in their own way with their wrong ambitions. Maybe you come from a different sport and were already relatively good there, or you are successful in your job and suddenly everyone is better at it than you. That has to be digested first. The wrong ambition leads to injuries (you want to achieve too much in too short a time). It means that you are not satisfied with your performance and puts the idea of ​​competition too much in the foreground.

The topic of injuries: Injuries happen in every sport, experience has shown that injuries occur much more frequently in contact sports, such as soccer or handball. At least we mostly get messages like "I injured myself on the weekend while kicking, can I take a break of 4 weeks". Nevertheless, there are also injuries associated with CrossFit. You have to differentiate here, however, because different factors play a role. Often there is, for example, a pre-existing illness/injury that can be caused, for example caused by poor posture in everyday life/lack of mobility and only appear through sport. In the other case, the form/technique is sacrificed in order to successfully end a repetition, for example with too much weight. As coaches, we can exert the most influence in executing movements. However, the athlete's wrong ambition often leads to a confrontation course. Increasing the intensity too quickly, too much training can also lead to injuries. However, the rarest are injuries that happen within a workout, such as rolling one's ankle.

Another killer is "Rx - as prescribed", or for some to understand it like this: "If I don't do it exactly as it is written on the board, I am absolutely nothing worth and the training is of no use!" Sit down, mark 6! Someone didn't understand it. I see this attitude especially in the "older generation". In the meantime, I'm beating every beginner with: Mechanics, consistency, intensity - ignore Rx! (I'll go into MCI later). We only adhere to this Rx that athletes at this level can compare and improve with each other. That's it, end of the story. All others (90%) achieve exactly the same training stimulus with lower weight, if the exercise is adjusted or even the number of repetitions is reduced. The next point and risk for many amateur athletes is the unnecessary increase in volume, in other words, one simply thinks “more is more”. Two workouts a day and another hour of accessories and then you wonder why performance isn't going so well. (http://library.crossfit.com/free/pdf/CFJ_2016_02_Volume_Hobart.pdf)

When you start doing sport you have a lot of success stories and PRs every week. Of course this is fun and the training is excellent, but it is much more important that you find fun in the sport and fitness and that your motivation is not generated by personal bests. What happens when it gets stressful at work and you only make it to the gym twice a week and your performance doesn't improve anymore? The motives and the incentive should definitely be outside of success. There are now 10,000 different training plans and every CrossFit Games athlete wants to make a living from it, completely legitimately. However, you don't have to blindly follow every training plan. The best programming is of course an individual training concept that has been tailored to an athlete personally. However, since we are designing a training concept for a group in a CrossFit box and cater to the large mass (approx. 3-4 times a week training), it is most likely not 100% coordinated, but still brings training success for everyone. And if you have deficits somewhere, the Open Gym is there to train them or you can book a personal training.

Unfortunately, it is a pity that many people first need a "damper" due to an injury, for example, in order to understand the whole concept. We, as coaches, can only continue to appeal and explain how easily these killers can be circumvented if you listen to the coach and accept the training as your own personal fitness journey. Many mistakes were made by yourself because nobody was there and preached something else! Do not repeat the mistakes of others.

How do we try to bypass CrossFit's weaknesses? What pillars are we trying to build our box on?

In my opinion, the basic pillars in our box should always consist of equal parts "fun, fitness and health" for each member. You can always improve your fitness for a short time at the expense of health, but that is not our intention. You can certainly get healthier and fitter, but where is the fun 😉 , all three pillars equally distributed give a good mix. In order to ensure the right start to our sport, every member must take 6x90 minutes in our beginner course. There are other models, but we are very successful with this model. Firstly we convey all exercises and secondly we convey our philosophy. In particular, the beginner course conveys exactly the basic idea of ​​"Mechanics first", the members manage to do many repetitions nicely with the wooden pipe, only then the intensity is increased, very simply.

For the sake of simplicity, we have set up "Policies" for our box, the handling of our course booking program and for the open gym, in order to answer any questions and to provide the same framework for everyone. Many members find their way to CrossFit via the CrossFit Games documentaries etc. However, it is important to get the members away from the idea of ​​competition. Competitions are great, don't get me wrong, but CrossFit remains a hobby sport for 99% of the athletes. If you look at professional athletes from all sports, they started at a young age. So if you want to be at the top of the world, you have to start in childhood. For many, competition means only one thing: head out and step on the gas. You sacrifice your health to get even faster, further, higher, and that leads to injuries. Sustainable training, designed for fitness and health, combined with a portion of fun are the right mindset here. The basic pillar of fun for us is not just fun in training, but these are all community events that are planned all year round.


How far have we got so far?

I don't think there is an ultimate goal. It is a constant process that you have to restart over and over. New members keep coming in, which all need to be preached the same. One cannot speak of the ultimate goal here. In my eyes, financial goals are the easiest to achieve if you don't concentrate on them at all, but simply do a good job.

We have a second location and here our goal is of course to achieve continuous utilization.

What milestones can we achieve next?

A general weakness in Germany is that there are only a few full-time CrossFit coaches available. The market is just too young and definitely needs to be expanded. We are generally looking for full-time employees.

Another milestone is the topic of nutrition, which is at the bottom of the CrossFit pyramid. So far I have seen our CrossFit Box more as a pure place of sport, but that will certainly change in the long term. After all, sport only makes up 20% of it, if you want to lose weight, for example, the rest is regulated by nutrition. But you shouldn't bend because of that.

Conclusion:

CrossFit is awesome, even after six years !! It works and is effective. It can be so many things, something different for everyone, but always positive. It's so nice to see people doing exercise 2-3 times a week who did not really move their bodies for 10 years, people who started this sport after surgery and are fitter than before. However, it can only work if you as a coach educate the members so that these “killers” can be overcome and have little influence.

The community thought is a bit stale, but it works! However, it only works if you live it yourself. Organize events and be there and get drunk with the others! Drinking connects. (This is not a call

Even though Greg Glassmann is increasingly turning to “health” and posting videos with seniors, it is often difficult to put certain groups of people in a group. It makes a lot more sense to train them in personal training or to create specific classes, such as for our kids/teens.

It would be nice if there was more quality assurance through CrossFit than just a weekend "training" as a level 1 trainer. Rather use the license fees and go into the boxes and improve on site and if the quality is not right and the "killers" outweigh, just readjust. In addition, there should be more training towards the direction of “being a business owner”. Most boxes don't fail because the owner is not a good coach,but  they fail on the business side.

My idea of ​​this sport has definitely changed over the years, however, as I have mentioned several times, the only things that really count as end users are: fun, fitness and health! And that is how you are measured. The rest comes on its own.


Outlook:

I want to build the box as a company that not only secures the monthly income for 2-3 other people in the long term. The profession of a CrossFit Coach should therefore find more recognition in the future, so that young sports enthusiasts can continue to train in this direction, so that they can bring others closer to “The sport of fitness” in the long term. I also hope that in the long term the job as a box owner will be more respected and the people behind it will be seen. Many decisions are made in the interests of the company and not as a “buddy” as a coach from the gym. This balancing act is not always easy, because in this poin am a very relaxed and easygoing person who places great importance on community and friendly behavior. The box should also remain a place where (almost) everyone feels comfortable. Unfortunately, you can never please everyone. But there are other boxes for that, which may have a different focus. CrossFit is just beginning, but fitness has been around for a long time and will continue to do so. People are made to move, we only offer a suitable environment, and at some point we may no longer have just a 150 m²  CrossFit Box in the remote industrial area but are bigger, more central and more professional.

We'll see where the journey goes. I am excited and look ahead with a lot of confidence and fresh energy.



Your Emu